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Re: irq-belegung, eine Antwort, eine Frage



Hallo Rule, es war einmal vor langer langer Zeit, da gab es einen
Rechner, der hiess Ibm Xt. Dieser Xt hatte einen Baustein mit der
Bezeichnung 8259. Dieser 8259 war der sogenannte "programmierbare
Interruptkontroller oder kurz "pic". Er besass 8 Interruptleitungen. Dann
aber kam der 286er Prozessor und mit ihm der Ibm at. Und der At sollte
mehr Irq-Leitungen erhalten, um mehr Geraete verwalten zu koennen.
Gleichzeitig aber sollte der At zum Xt kompatibel sein, d. h. Software,
die fuer den Xt geschrieben war, sollte auch auf dem At weiterlaufen. Die
Programme kannten nun einmal den 8259. Daher konnte man nicht einfach
mal eben einen besseren Interruptkontroller einbauen.

Man benutzte einen Trick. Ibm verpasste dem At einfach einen zweiten
8259. Der zweite 8259 wurde einfach an die Irq-Leitung 2 des ersten 8259
gehaengt. Der 2. 8259 wurde also mit dem 1. 8259 kaskadiert (in Reihe
geschaltet). Der kleine Nachteil war, dass der Irq2 als Anschluss fuer
Zusatzgeraete nicht mehr zur Verfuegung stand. Er diente fortan zum
Ansteuern des 2. 8259. Der Vorteil war aber, dass man nicht nur die Irqs
0 bis 7, sondern zusaetzlich die Irqs 8 bis 15 hinzugewonnen hatte. Da
Irq2 fehlt, kam man auf 15 statt auf 16 Irq-Leitungen.

Die Software fuer den Xt konnte mit diesem Umstand gut weiterleben. Irq2
war eben nicht mehr verfuegbar. Und die neue Software fuer den At war so
programmiert, dass sie den 2. 8259 kannte. Die neuere Software wusste, dass
man die hoeheren Irqs 8 bis 15 nur ueber den Umweg des Irq2 erreichen
konnte.

Damit war die Kompatibilitaet gesichert, und sie ist es auch bis zum
heutigen Tag. Selbst in den modernsten Pc's mit dem in Kuerze
erscheinenden Pentium III Prozessor befindet sich noch diese
Hardwarekonstellation.

viele Gruesse