Re: X-Windows Was: Morgen ist CT-Tag

[h.karahasan_bEi_pinneberg.netsurf.de (Hasan Karahasan, DJ2xt)]

Hallo Matthias

> 1. Gibt es eine Moeglichkeit, als Blinder mit X-Windows zu arbeiten?
Nein! Es gibt ein Projekt Namens "Ultrasonic". Untrasonic ist ein
Screenreader fuer X. Das Projekt wurde zwar begonnen, mangels Interesse
jedoch nicht weiterverfolgt. Die Sourcen sind verfuegbar. Die
Programmierer bitten um Mithilfe zur Weiterentwicklung. Gedacht ist an
eine Veroeffentlichung unter der GPL also kostenlos und mit verfuegbaren
Sourcen wie beispielsweise Lynx oder neuerdings Netscape's Navigator.

> 3. Oder ist das gar nicht noetig, weil es keine Funktionen und Programme
> gibt, die ausschliesslich unter X-Windows unterstuetzt werden?

O doch, noetig waere das schon. Wie auch in der Microsoft Welt, gewinnen
auch grafische Benutzungsoberflaechen bei diversen Unix-Varianten
zunehmend an Bedeutung. Das betrifft besonders den Endanwenderbereich.
Schon seit vielen vielen Jahren kommt fuer diverse Unixe die kommerzielle
Software OSF-Motiv als X-Server zum Einsatz. Gui-Programme gab es fuer
Unix schon, als Ms das Wort "Windows" noch nicht kannte. Sieh mal, Unix
ist ja nicht nur ein Prompt einer Bash, sondern dient auch als
Betriebssystem fuer diverse leistungshungrige Grafikanwendungen im
Highend-Bereich. Z. B. wurden Bildsequenzen des Filmes Titanic mit einer
Grafiksoftware unter Linux erzeugt. In letzter Zeit nimmt jedoch gerade
im Bereich der Grafikverarbeitung der Einfluss von Windows NT zu.

Fuer die freien Unixe wie Linux oder Freebsd gibt es das freie Gegenstueck
x-11. Die Linux-Gemeinde verwendet hierzulande gern das Paket KDE
(kommon desktop environment). In Nordamerika setzt man dagegen mehr auf
Gnome, einer Alternative zum Kde. Der Kde ist eine vollgrafische
Arbeitsumgebung fuer Linux. Er vereint Datei- und Programmanager.

Es gibt Geruechte von IBM-Mitarbeitern, wonach IBM einst den Screenreader
SRD2 fuer OS/2 auf ihr AIX portieren wollte. Auch dieses Projekt ist wohl
in den Schubladen liegengeblieben.